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Kommunale Ausbildung: Viel mehr als Stadtverwaltung

Wer sich für eine Ausbildung bei der Stadt interessiert, denkt vermutlich zunächst an die Stadtverwaltung, also an einen Büroberuf. Aber die Städte und Gemeinden haben viel mehr zu bieten als eine Ausbildung im Verwaltungsbereich. Kommunale Betriebe offerieren eine lange Liste anerkannter Ausbildungsberufe vom Gärtner bis zum Fachinformatiker.

Schwerpunkt Verwaltungsfachangestellte

Die meisten städtischen Bediensteten sind in der Verwaltung beschäftigt. Deshalb ist auch die dreijährige Ausbildung bei der Stadt zum Verwaltungsfachangestellten der Beruf, in dem die höchste Zahl von Ausbildungsmöglichkeiten vorhanden ist. Gute Kenntnisse der deutschen Sprache, eine Affinität zu Zahlen und Statistiken und die Fähigkeit, Problemstellungen zu analysieren, sind ebenso wichtig wie kundenorientiertes Arbeiten und Auftreten, denn die Verwaltung will Service für ihre Bürger bieten. Für eine erfolgreiche Bewerbung muss man kein Abiturzeugnis vorweisen. Mit einem Real- oder guten Hauptschulabschluss hat man durchaus Chancen, kommunale Ausbildungsbetriebe zu finden.

Interessant ist die Tätigkeit im öffentlichen Dienst wegen der relativen Sicherheit des Arbeitsplatzes und wegen der schon in der Ausbildung recht guten Bezahlung. Viele Städte und Gemeinden bieten die Ausbildung auch in Kombination mit einem Studium für den gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst an. Die Studenten werden auf eine Karriere bis zur mittleren Führungsebene vorbereitet, also etwa in der Position eines Teamleiters. Aufstiegsmöglichkeiten in den höheren Dienst sind durchaus vorhanden.

Wer sich nach einer Ausbildung in der Verwaltung für eine Weiterbildung interessiert, findet entsprechende Möglichkeiten in einem berufsbegleitenden Studium zum Verwaltungsfachwirt. Arbeit gibt es für die spezialisierten Fachwirte mehr als genug, zum Beispiel im Bereich der Jobcenter oder im Asylrecht.

Handwerkliche und technische Berufe bei der Stadt

Keine Lust auf einen Bürojob? Wer eher draußen als am Schreibtisch seine Berufung sieht, findet in den kommunalen Eigenbetrieben eine Vielzahl spannender Ausbildungsgänge. Gärtner und Forstwirte werden von den Grünflächenämtern der Städte gesucht. Auch der recht neue Beruf des Geomatikers verspricht einiges an frischer Luft. Hier werden die Aufgaben zusammengeführt, die früher bei Kartografen und Vermessungstechnikern angesiedelt waren. Allerdings werden viele Arbeiten heute nicht mehr vor Ort erledigt, sondern zum Beispiel durch satellitengestützte Fernerkundung und damit am Computer.

Eine ganze Reihe weiterer marktgängiger Berufe kann man in einer Ausbildung bei der Stadt erlernen. Wer Müllautos, Schneepflüge oder die städtische Busflotte in Ordnung bringen will, lernt Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge. Wer die städtischen Angestellten und Beamten mit einem guten Essen bei Laune halten möchte, macht eine Ausbildung als Köchin oder Koch. Auch Tischler, Fotografen und Bibliothekare werden in den Kommunen ausgebildet. Der Vorteil breit angelegter Ausbildungsgänge besteht vor allem darin, dass man nicht auf eine Stadt- oder Gemeindeverwaltung als Arbeitgeber festgelegt ist. Vielleicht ergibt sich nach Ausbildungsende eine attraktive Möglichkeit zum Wechsel in die freie Wirtschaft.

Julia Kuhn

Statt mich zu fragen: „Was will ich machen?“ habe ich überlegt „Was will ich auf keinen Fall machen?“ Ich wollte einfach einen Beruf, in dem ich mich freue, zur Arbeit zu gehen. Dieses Ziel habe ich erreicht. Um anderen bei der Entscheidung für einen Beruf zu helfen, habe ich biknetz.de gegründet.