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Ausbildung

Abschluss ja, Job nein – und nun?

Arbeitslos nach der Ausbildung – damit rechnen Berufseinsteiger zu Beginn der Lehre sicher nicht. Es gibt verschiedene Anlässe, nach Beendigung der Ausbildung nicht übernommen zu werden. Oft liegen betriebsbedingte Gründe vor, manchmal passt die Chemie einfach nicht, manchmal kommt der Wunsch zu gehen vom Auszubildenden selber.

Frühzeitig ein Gespräch suchen

Wem seine Ausbildung gefällt und wer gerne nach Beendigung weiter in dem Unternehmen tätig sein möchte, der sollte ein halbes Jahr vor seinem Abschluss ein Gespräch mit dem Arbeitgeber führen. Hat dieser vor, den Auszubildenden zu übernehmen, ist alles gut. Ist dies nicht der Fall, bleibt genügend Zeit, sich umzuorientieren. Wer dennoch keine Lösung findet und trotz aller Bemühungen arbeitslos ist nach der Ausbildung, sollte rechtzeitig den Gang zur Arbeitsagentur in Angriff nehmen.

Meldung bei der Bundesagentur für Arbeit

Die Ausbildung ist ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Damit besteht bei Arbeitslosigkeit ein Jahr der Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Das sind rund 60 Prozent der Ausbildungsvergütung. Außerdem übernimmt die Arbeitsagentur in verschiedenen Fällen die Bewerbungskosten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Job zu finden. Natürlich hilft das Arbeitsamt bei der Suche. Aber auch im Internet oder in der Zeitung sollte man sein Glück versuchen. Betrieben, die man besonders interessant findet, kann man eine Initiativbewerbung zukommen lassen.

Wer trotz allem keine Festanstellung findet, der kann über andere Wege nachdenken. Eine Variante ist es, sich in eine andere Richtung zu orientieren. Das kommt natürlich nur in Frage, wenn man schon während der Ausbildung merkt, dass der gelernte Beruf eher nicht der Traumjob ist, den man sich eigentlich vorgestellt hat. Für alle anderen ist eine Weiterbildung eine Alternative.

Weiterbildung als Chance sehen

Möglichkeiten dazu gibt es verschiedene. Oft hilft es, einen höheren Schulabschluss nachzuholen. Wer das Abitur oder Fachabi schon in der Tasche hat, kann ein Studium anschließen. Die Bedingungen zur Zulassung unterscheiden sich von Studiengang zu Studiengang und sind auch nicht in allen Bundesländern gleich. Informationen liefern die jeweiligen Hochschulen. Wer neben seinem Studium Dank der Ausbildung praktische Erfahrung vorweisen kann, wird später von vielen Arbeitgebern bevorzugt. Und natürlich hilft das bereits erworbene Wissen im Laufe des Studiums weiter.

Wer eine Ausbildung abgeschlossen hat, kann eine Fortbildung zum Meister oder Techniker anstreben. Dies fordert viel Disziplin und Fleiß, zahlt sich aber durch den höheren Abschluss am Ende aus. Günstig sind die Schulen allerdings nicht, und nebenher muss der Lebensunterhalt finanziert werden.

Hier treten verschiedene Fördermöglichkeiten in Kraft. Ob BAföG, Stipendium oder Bildungskredit – es lohnt auf jeden Fall, sich über die zahlreichen Hilfsangebote einen Überblick zu verschaffen. Arbeitslos nach der Ausbildung sein ist nicht schön, kann aber als Chance genutzt werden, die Karriere voran zu bringen.

Julia Kuhn

Statt mich zu fragen: „Was will ich machen?“ habe ich überlegt „Was will ich auf keinen Fall machen?“ Ich wollte einfach einen Beruf, in dem ich mich freue, zur Arbeit zu gehen. Dieses Ziel habe ich erreicht. Um anderen bei der Entscheidung für einen Beruf zu helfen, habe ich biknetz.de gegründet.