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Ausbildung

Verdienst in der Ausbildung

Tritt man eine duale Ausbildung an, wird eine Ausbildungsvergütung gezahlt. Diese ist weder mit Lohn, noch mit Gehalt gleichzusetzen. Diese Vergütung stellt lediglich einen Beitrag zu den Kosten des Auszubildenden dar, nebst einem Taschengeld. Die Höhe des zu zahlenden Betrags, wird durch Tarifvereinbarung in den jeweiligen Branchen festgelegt und muss vom ersten bis zum dritten Lehrjahr ansteigen. Wird eine höhere Vergütung als 325 EUR gezahlt, fallen für den Arbeitgeber Sozialversicherungsbeiträge an. In der Regel wird die Auszahlung zum letzten Arbeitstag des Monats geleistet. Lohnsteuer für den Auszubildenden fällt momentan erst ab einem Verdienst von über 907 EUR an.

Wieviel Ausbildungsvergütung erhält man?

Die Höhe der Vergütung ist grundsätzlich branchen-, aber auch bundeslandabhängig. So ist es bis heute so, dass in den alten Bundesländern mehr gezahlt wird, als in den neuen. Dennoch ist seit Jahren der Trend zu verzeichnen, dass die Vergütung in der Ausbildung kontinuierlich steigt, branchenübergreifend.

In Listen für Berufsausbildungen, z.b. im kaufmännischen Bereich, können die durchschnittlichen Vergütungen eingesehen werden. Im ersten Lehrjahr ist eine Zahlung von 400 – 800 pro Monat üblich, einige Berufszweige bilden jedoch auch hier eine Ausnahme, beispielsweise Friseure. Meist sind die Betriebe tariflich gebunden und werden die Vergütung auszahlen, die im jeweiligen Tarifvertrag geregelt wurde. Sollte der Ausbildungsplatz keiner tariflichen Bestimmung unterstehen, liegt es im Ermessen des Ausbildungsbetriebs, wie hoch der monatliche Betrag ausfällt. Dabei ist stets zu beachten, dass dieser angemessen der zu leistenden Arbeit ausgegeben werden sollte.

Möchte man einen lukrativen Ausbildungsberuf, sollte man vor allem die Baubranche anstreben. Beton- und Stahlbetonbauer, Stukateure, Maurer und Zimmerer zählen zu den Top 10 Ausbildungen, wenn es um Finanzen geht.

Doch auch kaufmännische Berufe, besonders im Bereich Versicherung und Finanzen sind gut bezahlt. Ebenso bildet die Bundeswehr auch im Zivilbereich als Ausbilder mit guter bis sehr guter Vergütung. Fluglotsen und ähnliche Berufe sind hochvergütet.

 

Branche:

1. Ausbj. 2. Ausbj. 3. Ausbj. 4. Ausbj.
Architekten / Bauzeichner   670,00 790,00 920,00  
Floristen 525,00 565,00 625,00  
Hauswirtschaft 605,00 660,00 705,00  
Immobilienwirtschaft 775,00 885,00 995,00  
Nahrungsmittel-Ind. 724,50 783,50 839,50 964,50
Schutz und Sicherheit 460,00 540,00 590,00  
Sport und Fitness 450,00 500,00 600,00  
Systemgastronomie 694,00 775,00 857,00  
Tourismus 642,00 753,00 897,00  
Versicherungsvermittler 671,00 729,00 797,00  
Zeitarbeit 750,00 830,00 880,00  

Quelle: IHK Frankfurt a. Main

Das böse Erwachen beim Ausbildungsvertrag

Informiert man sich nicht im Vorfeld über den durchschnittlichen Verdienst in der Ausbildung seiner Wahl, erfährt man oft erst bei Unterzeichung des Ausbildungsvertrages von der Höhe der Ausbildungsvergütung. Damit man sich vorab auf einen bestimmten Lehrgeldbetrag einstellen kann, finden sich im Internet diverse Listen, Tabellen und auch Rechner, die den jeweiligen Berufszweig aufschlüsseln und die Vergütung, sogar bundeslandspezifisch ausgeben. Natürlich sind all diese Werte als reine Richtwerte anzusehen. Des weiteren sollte man im Ausbildungsvertrag gründlich nachlesen, ob eine Prämienzahlung für bestandene Zwischenprüfungen ausgegeben wird.

Im Berufsbildungsgesetz ist zudem verankert, dass bei Mehrstunden ein finanzieller oder Freizeitausgleich stattfinden muss. Auch dies sollte im Vertrag geprüft werden.

Ausnahme staatlich geprüfte Ausbildungen

Wird eine Ausbildung angestrebt, die staatlich geprüft wird, ist keine Ausbildungsvergütung beinhaltet. In diesem Falle kann staatliche Hilfe in Form von Bafög beantragt werden, um die Kosten der Ausbildung zu reduzieren.

Julia Kuhn

Statt mich zu fragen: „Was will ich machen?“ habe ich überlegt „Was will ich auf keinen Fall machen?“ Ich wollte einfach einen Beruf, in dem ich mich freue, zur Arbeit zu gehen. Dieses Ziel habe ich erreicht. Um anderen bei der Entscheidung für einen Beruf zu helfen, habe ich biknetz.de gegründet.