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Büroberufe – mehr als nur Kopieren

Wer Ausbildungsberufe im Büro nur mit Kopieren und Kaffeekochen verbindet, hat offenbar wichtige Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt verpasst. Kaufmännische und verwaltende Tätigkeiten im Büro bieten ein vielfältiges Aufgabenspektrum mit sehr unterschiedlichen Anspruchsniveaus. Das Problem junger Menschen vor der Berufswahl ist oft, dass sie mit dem Alltag einer Büroarbeit und den Anforderungen an eine Ausbildung in diesem Bereich während ihrer Schulzeit kaum in Berührung gekommen sind. Das Einholen weiterer Informationen ist wichtig, um den geeigneten Ausbildungsberuf zu finden.

Arbeitsamt, Reisebüro oder Versicherung

Anerkannte Ausbildungsberufe im Büro gibt es in vielen Sektoren unserer Wirtschaft, von A wie Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen bis V wie Verwaltungsfachangestellter. Der universelle Ausbildungsberuf für das Büro ist der 2014 neu geschaffene Kaufmann für Büromanagement. Hiermit werden gleich drei alte Berufsbezeichnungen abgelöst, nämlich der klassische Bürokaufmann (oder natürlich die Kauffrau, wir verzichten hier aber wegen der besseren Lesbarkeit auf die Doppelnennung), außerdem der Kaufmann für Bürokommunikation und die auf etwas niedrigerem Niveau angesiedelte Fachkraft für Bürokommunikation.

Gute Noten in Deutsch und Mathematik sollten auf dem Zeugnis stehen, wenn man sich für einen Beruf in Büro und Verwaltung interessiert. Und natürlich darf man mit dem Computer nicht auf Kriegsfuß stehen, denn ohne automatisierte Datenverarbeitung läuft im Büro heute gar nichts. Wer sich also an der Tastatur und am Telefon wohler fühlt als mit Hammer und Schraubenzieher in der Hand, ist mit einer Büroausbildung auf dem richtigen Weg.

Praktika helfen bei der Ausbildungssuche

Um die Eignung für eine Schreibtischarbeit zu überprüfen und sich einen Überblick über das Berufsbild zu verschaffen, bietet sich ein Praktikum an. Vielleicht arbeiten ältere Verwandte oder Freunde in einem Büro. Dort können Sie sich vorab über die Tätigkeit informieren, und vielleicht stellt das Unternehmen sogar Praktikumsplätze bereit.

Die Büroberufe sind zum Teil hoch spezialisiert. In der Ausbildung wird neben den allgemeinen Kenntnissen betriebs- und volkswirtschaftlicher Zusammenhänge und dem Rechnungswesen deshalb eine sehr umfangreiche Fachkunde vermittelt. Die Ausbildungsdauer beträgt deshalb in der Regel auch drei Jahre, kann aber je nach Vorbildung etwas verkürzt werden. In dieser Zeit erlernen beispielsweise Kaufleute für Versicherungen und Finanzen detaillierte Produktkenntnisse quer durch alle Versicherungszweige sowie vertieftes Wissen im Schaden- und Leistungsmanagement einer Schwerpunktsparte nach Wahl. Ausbildungsstellen dieser Qualität versprechen eine attraktive Karriere, werden meist aber nur an Abiturienten vergeben, um die nötige Vorbildung sicherzustellen. In anderen verwaltenden Berufen hat man aber auch mit einem Real oder Hauptschulabschluss Chancen.

Die Ausbildungsberufe im Büro unterscheiden sich neben den fachlichen Anforderungen auch sehr hinsichtlich des Kundenkontakts. Wer Spaß am Umgang mit Menschen hat und sich vorstellen kann, Kunden direkt zu beraten, findet vielleicht als Kaufmann für Tourismus und Freizeit seinen Traumberuf. Dabei gibt es vielleicht auch die Gelegenheit, selbst ein wenig vor die Türe zu kommen. Die meisten Tätigkeiten im Büro sind aber an einen Schreibtisch-Arbeitsplatz gebunden. Da macht es sich bezahlt, wenn man gut planen und organisieren kann und sich auch von einem ständig klingelnden Telefon nicht aus der Ruhe bringen lässt.

Julia Kuhn

Statt mich zu fragen: „Was will ich machen?“ habe ich überlegt „Was will ich auf keinen Fall machen?“ Ich wollte einfach einen Beruf, in dem ich mich freue, zur Arbeit zu gehen. Dieses Ziel habe ich erreicht. Um anderen bei der Entscheidung für einen Beruf zu helfen, habe ich biknetz.de gegründet.