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Für ehrgeizige Azubis: Die Ausbildung als Handelsfachwirt

Wer für seine Karriere schon früh große Sprünge geplant hat, kann über eine Ausbildung als Handelsfachwirt nachdenken. Dieser auch als „Abiturientenprogramm“ bekannte Weg wird entweder während oder nach einer kaufmännischen Ausbildung im Einzelhandel absolviert und qualifiziert für Berufe in verantwortungsvollen Positionen.

Voraussetzungen

Für die Ausbildung als Handelsfachwirt wird das Abitur oder Fachabitur benötigt. Sehr wichtig sind dabei die Abschlussnoten in den Hauptfächern Deutsch, Mathe und Englisch, denn die Ausbildung baut inhaltlich genau auf diesen Themenfeldern auf. Wer also in diesen Fächern nie große Probleme hatte, erfüllt schon einmal elementare Kriterien. Zudem sollten potenzielle Azubis zum Handelsfachwirt über eine hohe Lernbereitschaft verfügen, denn sie werden sich in relativ kurzer Zeit sehr viel Wissen aneignen müssen.

Gerade wenn die Qualifizierung zum Handelsfachwirt parallel zur normalen kaufmännichen Ausbildung erfolgt, muss mit einer nicht unerheblichen Doppelbelastung gerechnet werden. Eine geringe Belastbarkeit kann also ein Auschlusskriterium darstellen. Auch wem die Arbeit Computern schwerfällt, wer nie gut im Rechnen war oder wer nur ungern Verantwortung übernimmt, sollte sich eher nach anderen Wegen umsehen beziehungsweise ganz auf die kaufmännische Ausbildung konzentrieren.

Ablauf

Die Ausbildung erstreckt sich über drei Jahre und besteht aus einem schulischen und einem betrieblichen Teil. Für die inhaltlich breit gefächerte Theorie wird ein sogenanntes Bildungszentrum besucht. Hier stehen Fächer wie Marketing, Verkauf, Rechnungswesen, Warenwirtschaft, Geschäftsprozesse sowie Wirtschafts- und Sozialkunde auf dem Programm. Im weiteren Verlauf erfolgen dann intensive Schulungen mit konkretem Bezug zu einer späteren Tätigkeit in leitender Position. Hierbei geht es unter anderem um die Themen Unternehmensführung und -steuerung, Personalmanagement und Kommunikation.

Der praktische Ausbildungsteil wird im Betrieb absolviert. Hierbei durchlaufen die Azubis in der Regel mehrere Unternehmensbereiche. Auch Besuche von Niederlassungen im Ausland sind möglich. Grundsätzlich wird bei diesen Tätigkeiten bereits mehr Verantwortung übernommen als bei einer einfachen dualen Berufsausbildung. Die Ausbildung als Handelsfachwirt wird selbstverständlich vergütet; der Verdienst liegt zwischen 600 und 900 Euro im ersten und zwischen 800-1800 Euro im dritten Jahr. Nach der Lehrzeit haben Absolventen dann zwei Abschlüsse in der Tasche: Sie sind Kaufmänner beziehungsweise -frauen und zusätzlich Handelsfachwirte.

Nach der Ausbildung

Handelsfachwirte sind Experten auf ihrem Gebiet. Sie sind souverän in Verkaufsgesprächen und Verhandlungen, sie können Marketingkonzepte entwerfen, sind im Umgang mit Mitarbeitern gut geschult und sind fähig, einen Betrieb durch das Erstellen von Personal- und Dienstplänen umfassend zu organisieren. Der Berufseinstieg erfolgt deshalb in der Regel bereits auf der mittleren Führungsebene. Mit Berufspraxis und Weiterbildung kann dann schon früh der nächste Schritt auf der Karriereleiter folgen.

Julia Kuhn

Statt mich zu fragen: „Was will ich machen?“ habe ich überlegt „Was will ich auf keinen Fall machen?“ Ich wollte einfach einen Beruf, in dem ich mich freue, zur Arbeit zu gehen. Dieses Ziel habe ich erreicht. Um anderen bei der Entscheidung für einen Beruf zu helfen, habe ich biknetz.de gegründet.